@Allure: Vielen lieben Dank , dass du mir hier eine Plattform dafür bietest.
Also, nachdem mein Campbellmännlein Ende März erfolgreich kastriert wurde und wunderbar mit seinem neuen Frauchen zusammenlebt …
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… wurde vor 2 Wochen auch mein Roborowski Knöpfchen, Ende 2011 geboren, kastriert.
Der Eingriff war genau wie beim Campbell im obigen Link beschrieben, keine große Sache. Die TÄ meiner Wahl kastriert routiniert selbst Kleinstnager und Knöpfchen war auch nicht ihr erster Robo. Sie narkotisiert nach neuesten Erkenntnissen, so dass die Tiere den Eingriff sehr wohl überleben.
Der Hamster soll – ja darf nicht nüchtern sein und reist mit Futter in der Box an.
Das Knöpfchen hat auch während der Untersuchung und Einschlafphase die Backentaschen nicht entleert (was sie meistens stressbedingt tun) – und deshalb wurde er kurzum mit gefüllten Taschen operiert. So hatte er beim Aufwachen gleich wieder was zum Futtern und wirklich dauerte es nicht lange, bis er wieder fraß.
8:45 wurde der Knopf narkotisiert und brauchte ein paar Minuten, bis er völlig eingeschlafen war.
10:30 Waren wir bereits wieder zu Hause und weil er noch torkelig und unruhig war, setzte ich ihn erst mal zum „Ausnüchtern der Restnarkosewirkung“ sprich zum Ausschlafen in seine Kiste. An Schlafen war aber erstmal nicht zu denken. Er rannte umher, putzte sich, erkundete die Kiste und fraß und fraß.
Hier sieht man ihn 3 Std. nach der Kastra:
Er brauchte dann bis 13:30, um sich endlich schlafen zu legen. Bis dahin hatte er aber schon längst wieder Pipi gemacht und geköttelt (beides sehr wichtig).
Als er um 21 wieder erwachte, war er fit wollte unbedingt ausbrechen, und durfte somit
zurück in sein Gehege, wo er seine Aktivitäten aufnahm, als wäre nie etwas anderes gewesen:
Die Fäden werden sich selbst auflösen. Falls keine Komplikationen auftreten, muss er auch nicht noch einmal zum TA.
Dieser eine blöde Tag, der abends schon wieder okay war, wird es dem Knöpfchen nun ermöglichen, mit einem Weibchen zusammenzuleben, so wie er es in der Natur auch tun würde.
Hier ist er - 2 Wochen nach der Kastration:
Nach allem was ich erfahren habe sind Robos zu zweit sehr viel mutiger und weniger nervös, als wenn sie alleine leben und auf den Rodent- Seiten z.B. gibt es einen Untersuchungsbericht darüber, dass Hamsterarten, die in der Natur nicht alleine leben, auch in der Gefangenschaft gesundheitlich besser zurecht kommen, wenn sie ihr Sozialverhalten ausleben können und in den Genuss von Gesellschaft kommen.
Und dann war es so weit: Elli, mittlerweile 7 Wochen alt, durfte einziehen:
Da sich die Roborowskis wegen ihrer großen Furcht vor allem Ungewohnten nicht im Freilauf begegnen können, habe ich Elli und Knöpfchen nach dem Vorbild einer langjährig erfahrenen Bekannten verpaart, der ich sehr viel abgeguckt habe.
Ich weiß von ihr: Männchen und Weibchen beißen sich nicht, wenn sie gehörig Fluchtmöglichkeit haben. Sie erschrecken sich meist zu Anfang fürchterlich voreinander und brauchen dann unbedingt Ausweichmöglichkeiten, die Knöpfchens 140x50 Gehege bietet.
Eigentlich finde ich Allures Absperrungsmethode auch richtig gut.
…aber da ich dazu das ganze Gehege hätte umgestalten müssen – und nach der Verpaarung zeitnah wieder hätte herrichten müssen – was Robos arg verstören kann – habe ich es erst einmal anders versucht. Trotzdem wäre es beim nächsten Mal eine Überlegung wert, da die ersten „Schrecke“ dadurch sicher wegfallen würden.
@Allure: wäre das nicht noch was … auch Robos zu verpaaren
Elli wohnte hier 9 Tage in einem 100x50 Gehege.
Sie war im ruhigen Schlafzimmer untergebracht und zeigte sich nicht besonders scheu.
Sie steht um 22 Uhr auf, scheint aber zwischendurch öfter schlafen zu gehen.
Mein Knöpfchen, das nun in etwa 5 Monate alt ist, hat seine Kastration problemlos überstanden und ist seit dem Abend nach dem Eingriff, wie er immer war. Sehr flink, ein wenig scheu, aber neugierig– und ab 23 Uhr bis in dem Morgen hinein putzmunter. So um 8 Uhr verschwindet er dann meist.
Absolut wichtig bei der Einrichtung eines Geheges für ein Roborowski-Paar ist, von allem reichlich da zu haben. Es muss keine identische Doppeleinrichtung sein, aber für beide jeweils ein Schlafhaus mit Pipiecke und dazu unbedingt mindestens je 2 weitere “Nebenunterschlüpfe“ in Form von Weidenbrücken, geräumigen Röhren ect.
Unbedingtes muss auch für jeden 1 Rad vorhanden sein – und es sollte ein Großes sein, in das sie unbedingt auch gut zu zweit hineinpassen – also am besten zwei 25’er.
Beachtet man das nicht, kommt es schon gleich zu Anfang zu Streit und Vertreibungsversuchen und es bleibt dann nur noch die Trennung.
Roborowskis können da sehr eigen sein – viel starrhalsiger als Campbells.
Im Gegensatz zur gleichgeschlechtlichen Vergesellschaftung ist es bei der gegengeschlechtlichen besser, je mehr Platz dem Paar zur Verfügung steht.
Auch beim Kennenlernen ist eine Kennlernbox darum keine gute Idee.
Für ein erkennbares Video reichten die Lichtverhältnisse leider nicht aus - und mehr Bilder kommen, wenn sie sich so eingewöhnt haben, dass eine Verzankung durch Stress nicht mehr zu befürchten ist.
Dienstagabend:
22 Uhr. Günstigerweise steht Elli immer eher auf als der Knopf. Trotzdem warte ich nicht bis sie erscheint, da sie sich nicht gejagt fühlen soll, bei dem Versuch, sie zu fangen, sondern hebe das Dach ab und fische sie aus der Toikammer – wo sie schon wach ist.
Ein sehr empörtes Weibchen landet im Streubereich von Knöpfchens Gehege.
Vorsichtshalber habe ich die Röhre zu Knopfs Schlafhaus mit einem Tuch verstopft … er schläft heute im Sandbereich im Granithaus – aber auch das 2-Kammerhaus und unterirdische Verstecke benutzt er – riecht also alles nach ihm in den dort angelegten Nestern. Er soll nicht herauskommen, bevor Elli sich nicht ein wenig umsehen konnte ... und schläft normalerweise auch bis 23 Uhr.
Sie guckt nicht groß, sondern huscht schnell in die Röhre zum Zweikammerhaus. Dort kommt sie erst 10 Min, später wieder heraus und erforscht sehr flach angedrückt und huschig ein wenig vom Gehege. Dann flitzt sie zurück in das Haus.
Als Knopf um 23.15 aufsteht, verhält er sich nicht wie sonst, sondern wandelt auf ihren Spuren. Als er im Haus auf sie stößt, kommt er Sekunden später wieder hervor geschossen und stürmt in die hinterletzte Ecke des Geheges – weit weg von seinem Fund – hinter das Rad. Dort putzt er sich lange und geht dann radeln – was er sonst eigentlich immer gleich zu Beginn macht.
40 Min. später kommt Elli heraus geschlichen, bleibt aber im Streubereich. So geht das bis 3 Uhr morgens – er bleibt im Sand. Sie Im Streubereich.
Sie hat dort kein Rad – aber Futter und Wasser ist reichlich für beide überall erreichbar.
Irgendwann nicke ich auf meiner Isomatte vor dem Gehege weg und kriege noch so eben mit, wie Elli im Morgengrauen in seinem Rad zu ihm stößt, während er radelt. Entsetzt springt er weg und rast in den Streubereich. Sie geht in sein Rad und läuft. Als er zurückkommt und ebenfalls in das Rad will, springt sie heraus, und weil er hinterher springt, wirft sie sich auf den Rücken. Er ist über ihr und als er schnuppert, verknäuelt sie sich mit einem äußerst warnenden Quietschen mit ihm – dann stieben sie in 2 verschiedene Richtungen auseinander.
Das geht noch ein paar Mal so und ich denke an den Satz meiner Bekannten: So nach dem 3. bis 5. Date dieser Art ist es dann gut.
Tatsächlich beachten sie sich nach dem 4. Quitschgerangel nicht mehr, sondern gehen – die Nähe des anderen hinnehmend –, ihrer Wege. Jeder in jeweils einem Rad – Futtergeknusper in der Ecke, Putzen hier und da – kleine Runde drehen … jeder für sich, als wäre der andere Luft.
Irgendwann verschwindet Elli im Zweikammerhaus. Er kommt nach einiger Zeit hinterher, obwohl es aussah, als habe er ihr verschwinden nicht bemerkt.
Sie schießt hinaus, er hinterher. Sie wieder rein, quiekt – er wieder raus – sie bleibt drin.
Er also wieder rein – und Ruhe. 6 Uhr – und eine halbe Stunde später kann weiterschlafen. Zur Vorsicht aber weiter vor dem Gehege auf meiner Matte.
8 Uhr: Er turnt wieder draußen herum – sie nicht.
10 Uhr: Er ist längst wieder verschwunden, während ich schlief und ich schaue vorsichtig in das Zweikammerhaus: Zwei rosa Winznasen schnuppern mir entgegen. Schnell zumachen. Stört man sie, geben sie das Haus aller Erfahrung nach sehr schnell auf.
Selbst das säubern der Toilette wird trotz zweigeteilten Daches möglichst nur erfolgen, wenn die beiden unterwegs sind.
Das mache ich aber bei Einzelhamstern auch nicht anders.
So. Und jetzt die Bilder der 2. Nacht.
Elli hat sich eingelebt und ist mit neu erworbener Sicherheit unterwegs – so sicher ein Robo eben sein kann – und auch mein Knopf ist wie immer – vielleicht sogar ein bisschen mutiger als sonst.
Ich habe sie zwar auch schon angekuschelt in ihrer Kugel hinter den Rädern hocken sehen, kriegte das aber leider nicht ins Bild.
Elli links, das Knöpfchen rechts
Wieder sie links, er rechts
Fast wie ein Ei dem anderen - aber nur fast
Nach allem was ich bis jetzt gehört habe, werden Robos zu zweit sehr viel mutiger und eventuell sogar so vorwitzig, dass sie mit der Zeit einen kleinen angeschlossenen Auslauf annehmen.
Die Robos meiner Bekannten kommen auch ohne weiteres auf die Hand. Zu zweit ist man schließlich doppelt so stark
Übrigens: Solch ein “echtes Paar“ erkennt sehr wohl auch nach Tagen der Trennung noch wieder.
Ich weiß nicht, wie solche Gerüchte in Umlauf geraten, aber mal logisch überlegt: Die Tiere rennen in der Natur ganze Nächte durch, um an Futter zu gelangen – wenn sie sich da nach einer solchen Tour nicht wieder erkennen würden ….
Die Hinweise dazu sind vielleicht von der gleichgeschlechtlichen Haltung einfach auf echte Paare übertragen worden – rühren aber sicher nicht von Beobachtungen an gegengeschlechtlichen Paaren her!
Bei gleichgeschlechtlichen Paaren kommt es nach der Trennung ja nicht zu Streit, weil sie ihren Geruch nicht mehr erkennen, sondern weil sie die Notgemeinschaft mit der Erkenntnis auflösen, dass da draußen irgendwo ja doch Platz für ein eigenes Revier sein muss, und eine Rückkehr aus diesem neuen Raum deshalb unerwünscht ist.
Wohingegen ein echtes Paar sich für ein gemeinsames Revier entscheidet und das um der Gemeinschaft willen auch teilen will.
Sie nehmen keinen „Fremdgeruch“ an, sondern haben einen so starken Eigengeruch, dass der immer wieder alles andere übertüncht. Meine Bekannte hatte schon Robos, die operiert werden mussten und erst am nächsten Tag wieder zurückgesetzt werden konnten. Sie rückten schleunigst wieder zusammen, obwohl der operierte Teil mit Sicherheit immensen Außengerüchen ausgesetzt worden war.
Ich hoffe, ich kriege demnächst noch ein paar gemeinsame Fotos - und vielleicht kann ich es auch mal so hell machen, dass ein Video möglich ist.